MECKENHEIM-LÜFTELBERG. „Wenn in Lüftelberg Weihnachtsmarkt ist, ist das ganze Dorf auf den Beinen“, lachte Klaus Weiler, Ortsvorsteher und Vorsitzender der Lüftelberger Dorfgemeinschaft. „Hier arbeiten alle Hand in Hand“, erklärte Weiler das Erfolgskonzept des Weihnachtsmarktes, der am Wochenende zum siebten Mal stattfand und wieder etwa 6000 Besucher in den historischen Burghof des Lüftelberger Wasserschlosses lockte.

Zum ersten Mal waren zum Beispiel Wolfram Schmirl und seine Frau aus Bornheim-Merten nach Lüftelberg gekommen. Durch Mundpropaganda waren sie auf das Kleinod unter den Weihnachtsmärkten der Region aufmerksam geworden. Wo Lüftelberg genau liegt, hatten sie erst auf der Karte nachsehen müssen, „obwohl wir bereits seit 30 Jahren im Rheinland zu Hause sind“, verriet das Ehepaar lachend. Überrascht waren sie vom wunderbaren Ambiente des Wasserschlosses.

Insgesamt 39 Aussteller, ausschließlich Dorfbewohner mit ihren Produkten, Vereine mit Erzeugnissen aus der Region, präsentierten sich im romantischen Ambiente. Viele der Aussteller sind Männer und Frauen der ersten Stunde, zum Beispiel der Hobby-Zinngießer Michael Ruttorf, der die Idee zum Weihnachtsmarkt gemeinsam mit dem Schlossherrn Carl-Hubertus von Jordans einst hatte. Auch der Junggesellenverein ist seit Anbeginn dabei. In diesem Jahr hatten die aktiven jungen Leute gleich zwei Stände bestückt: mit leckeren, selbst gebackenen Crêpes, mit Nudelgerichten und frisch gebackenem Brot.

Mit einem Stand vertreten war die Klasse 3 b der Katholischen Grundschule Meckenheim. Selbst gebastelte Weihnachtsengel und Weihnachtskarten hatten die Kids im Angebot. Wie Margret Szoper erklärte, die Mutter eines der 26 Kinder der 3 b, planen die Schülerinnen und Schüler eine Klassenfahrt zum Skifahren ins Allgäu. Die Teilnahme am Lüftelberger Weihnachtsmarkt sei eine von drei Aktionen. Der Erlös diene vor allem dazu, „dass alle Kinder mitfahren können!“

Reichhaltig das Angebot der Katholischen Frauengemeinschaft - kein Wunder, denn 90 Lüftelbergerinnen von jung bis alt sind im Verein aktiv. Zu Gunsten eines Kinderhospizes in Olpe wurden handgestrickte Mützen und Socken, nach Größen sortiert, und selbst gebackene Waffeln verkauft, sowie ein Bild der Meckenheimer Künstlerin Marlene Schumacher meistbietend versteigert.

Ein historisches Karussell lud die Kinder mit aufwendig bemalten Tieren zum Rundendrehen ein, der Nikolaus fuhr am Samstag mit dem Motorradgespann vor und verteilte Geschenke, und die Tiere der „lebendigen Krippe“ ließen sich bereitwillig streicheln: zwei geduldige Schafe, die der Lüftelberger Franz Gruber aus seiner Herde mitgebracht hatte, sowie das Pony vom ortsansässigen Reiterhof Kaiser bewiesen zwei Tage lang Gelassenheit. Die Eselin, die stilecht in den vergangenen Jahren die Stellung gehalten hatte, sei trächtig und daher unpässlich, verriet Klaus Weiler den Grund dafür, dass das Pferdchen eingesprungen war.

Für die Dorfgemeinschaft brachte der Markt erstmalig ein Plus in die Kasse.